2403.2022
News
Das Leichtathletikstadion nimmt immer mehr Gestalt an. Auf dem Areal zwischen dem Institut für Sportwissenschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und dem Sportgymnasium entsteht eine neue Wettkampfanlage (Typ A) mit überdachter Tribüne für 500 Zuschauer und einem neuen Funktionsgebäude inkl. Sportraum, Umkleide- und Sanitärräumen für den Leichtathletik Club Jena e.V., für den Hochschulsport der FSU und für das Landes-Sportgymnasium. Die Baumaßnahme erfolgt in zwei Bauabschnitten: Der erste beinhaltet die Errichtung der Wettkampfanlage, der zweite den Neubau des Funktionsgebäudes und die Errichtung der Außen- und Verkehrsanlagen.
Die Anlage bietet nach Fertigstellung professionelle Wettkampfmöglichkeiten mit acht Rundlauf-/Sprintbahnen inkl. Wassergraben für 300 m-Hindernislauf, mit einem 68 m x 105 m Naturrasengroßspielfeld, Anlagen für Hochsprung und Stabhochsprung, Hammerwurf und Diskuswurf, Kugelstoßen und Speerwurf, Weit- und Dreisprung und einer Aufwärmfläche.
Im nächsten Schritt sind die Errichtung der 8-Mast Flutlichtanlage, die Anbringung des Sportkunststoffbelags und die Anlage des Naturrasens im Rundbahninnenraum geplant. Im Juni kann dann der erste Bauabschnitt beendet werden.
Der zweite Bauabschnitt beginnt im Oktober 2022 und wird bis Frühjahr 2024 andauern. In diesem werden neben dem Gebäudeneubau und der Herstellung der Außen- und Verkehrsanlagen auch 41 PKW-Stellplätze und 70 Fahrradständer geschaffen.
Bei der Planung wurde auf eine geringe Versiegelung der Oberfläche und die Minimierung des Trinkwasserverbrauchs zur Platzbewässerung geachtet. Um den Trinkwasserverbrauch zu reduzieren, wird das gesamte Regenwasser und das Wasser aus der Platzdrainage gesammelt und in zwei Zisternen (ca. 40 m³) gespeichert. Dieses Wasser wird durch Brunnenwasser ergänzt. Durch diese Maßnahme wird die Ableitung von Regenwasser in die Saale reduziert. Erst wenn die Kombination Regenwasser & Brunnen nicht ausreichen, wird bedarfsgerecht auf Trinkwasser zur Bewässerung zurückgegriffen. Angestrebt wird ein Anteil von "Nichttrinkwasser" größer 60% (Jahreswert). Zur Realisierung dieser Ziele wird eine Förderung aus dem Klimainvestprogramm des Landes Thüringen beantragt.
Die Beheizung des zukünftigen Funktionsgebäudes wird überwiegend regenerativ über eine Kombination aus Geothermie und Solaranlage realisiert. Die Wärmeverteilung erfolgt über Niedrigsttemperaturheizung. Um die Energiemengen für Warmwasser zu reduzieren, wird das Trinkwassernetz minimiert. Das Gebäude erhält zudem eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Für den Sportraum ist über die Geothermieanlage eine passive Kühlung vorgesehen.
Durch den Einsatz von LED-Technik wird der Stromverbrauch deutlich minimiert. Bei dem Dach handelt es sich um eine Holzbinderkostruktion, die mit einer Thermosolaranlage für Raumheizung, Warmwasser ausgestattet ist.
Es werden in der Außenanlage 10 Sonden mit einer Bohrtiefe von jeweils ca. 60 m errichtet. Die CO2-Emission wird gegenüber einer Beheizung über Fernwärme durch den Einsatz von Geothermie und Ökostrom um ca. 80% minimiert. Der Anteil ressourcenschonender Energien für das Funktionsgebäude liegt deutlich über 50% und ermöglicht dadurch voraussichtlich eine Förderung durch das Land Thüringen über das Förderprogramm Klimainvest.