Der Jenaer Ruder- und Seesportverein e.V. benötigte durch Zusammenlegung dreier Vereine mit 60 Ruderbooten ein neues Gebäude, das einerseits die Boote wassernah beherbergt, zum anderen Räumlichkeiten und Flächen, die ein Vereinsleben für die Freizeitsportler ermöglicht. Anspruch an das Gebäude und die Architektur waren Nachhaltigkeit in Bauweise, technischer Ausstattung und Nutzung sowie ein gutes Einfügen in die Nachbarbebauung am Saaleufer.
Entstanden ist ein zweigeschossiges Gebäude in Holzrahmenbauweise, welches die Nähe zur natürlichen Umgebung unterstreicht und durch die verwendeten Holzbauteile Bezüge zwischen innen und außen, Wasser und Ufer, Rudersportverein und städtischem Miteinander gut erlebbar macht. Bestandteil des Projektes waren auch die komplette Neugestaltung der Außenanlagen und die Errichtung eines 16 m langen Bootssteges für die Ruderer. Der barrierefreie Zugang zum oberen Geschoss ist durch einen außenliegenden Plattformlift möglich. Im unteren Geschoss des Bootshauses befinden sich die Bootshalle inkl. Lagerfläche mit drei Hallenschiffen, der Hausanschlussraum und eine Werkstatt. Im oberen Geschoss sind Sanitär- und Aufenthaltsräume, Umkleiden, ein Beratungs- und Schulungsraum, ein Vereinsbüro, ein Fitnessraum untergebracht. Für Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen werden regenerative Energien genutzt.
Finanzierung
Die getätigten Investitionskosten für den Neubau betragen 2,170 Mio. Euro. Das Vorhaben wurde zu 80% durch Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) unterstützt. Dies entspricht einer EU-Fördersumme von 1.686.420 Euro.
Die Stadt Jena ist zudem ausgewählte Programmkommune innerhalb der EFRE-Förderperiode 2014 bis 2020. Mit dem Konzept „JenKISS – Jenas Kommunale Integrierte Stadtentwicklungsstrategie“ und den darin eingeordneten Projekten, u.a. dem Neubau des Ruderbootshauses, hat sich die Stadt im Rahmen des Wettbewerbs „Nachhaltige Stadt- und Ortsentwicklung“ für eine Förderung qualifiziert.
Zeitraum Maßnahmen
Erste Pläne für das Projekt gab es bereits 2013. Der offizielle Projektbeginn war Juli 2018. Im Mai 2019 begannen die Abbruchmaßnahmen auf dem Grundstück,
im September 2019 die Rohbauarbeiten für den Neubau. Im Oktober 2020 war das Gebäude fertiggestellt und konnte an den Nutzer übergeben werden.
Auszeichnung
Der Neubau wurde im Rahmen des Jenaer Fassadenpreises 2021 gewürdigt.