Auf Grund des steigenden Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum für die Jenaer Bevölkerung ist es erforderlich, weitere Wohnbauflächen auszuweisen und neue Wohnungen zu bauen. Diese müssen insbesondere auch Haushalten mit mittlerem und unterem Einkommen zur Verfügung gestellt werden.
Im Jahr 2013 beschloss der Stadtrat der Stadt Jena in seinem "Gartenentwicklungskonzept" die Aufgabe der Gartennutzung an einigen Standorten zu Gunsten der Schaffung von Bauland - das als "JO 11" bezeichnete Areal nördlich der Karl-Liebknecht-Straße gehört dazu.
Das Projekt
2016 hat der Stadtrat den Einleitungsbeschluss für die Entwicklung des rund 1,5 ha großen Areals „Nördlich der Karl-Liebknecht-Straße“ gefasst. Als Planungsziel wurde die Schaffung von Wohnungen im Segment des staatlich geförderten Wohnungsbaues festgesetzt.
2018 wurde entschieden, die Fläche im Wege einer Konzeptvergabe (Bieterkonzept und fester Grundstücksverkaufspreis) auszuschreiben. Ziel der Ausschreibung war die Entwicklung von Wohnbauland mit der Verpflichtung zur Schaffung von mindestens 50 % preiswertem und belegungsgebunden Wohnraum.
Auf die Ausschreibung haben sich sieben Interessenten mit ihren städtebaulichen Konzepten beworben. Die Bewertung der Konzepte erfolgte durch eine Jury mit Vertretern aus Politik und Stadtverwaltung. Für die Vergabeentscheidung waren die städtebauliche und architektonische Qualität sowie die sozialen Kriterien der eingereichten Konzepte ausschlaggebend.
Die Wohnungsgenossenschaft „Carl Zeiss“ e.G. hat mit ihrem Konzept der „Erlenhöfe“ den Zuschlag für den Kauf der Fläche erhalten. Das Vorhaben der Wohnungsgenossenschaft zeichnet sich durch einen breit aufgestellten Wohnungsmix, bestehend aus Ein- bis Siebenraum-Wohnungen sowie einen hohen Anteil an mietpreisgebundenen Wohnungen aus.
Das Ergebnis
Das neue Wohnquartier „Erlenhöfe“ wird voraussichtlich im Jahr 2024 fertiggestellt. Insgesamt werden 140 Wohnungen entstehen, davon sind 128 Wohnungen gefördert und können mit einem Wohnberechtigungsschein bezogen werden.
Interessant
Bis Ende 2020 diente die rund 1,5 ha große Fläche kleingärtnerischen Zwecken. Durch offene Kommunikation zwischen KIJ und den Gartenpächtern konnte langfristig das Ende der Gartennutzung vereinbart und einvernehmlich umgesetzt werden.
Von Februar bis März 2021 wurde die Fläche durch den Vorhabenträger geräumt. Im zweiten Quartal 2021 begannen die Erschließungsarbeiten.